Ernährungsfragen

Mein Kind isst kein GEMÜSE

„Mein Kind isst kein Gemüse“. Oder nur wenig. Oder nur eine bestimmte Sorte. „Was soll ich tun?“ ist dann die Frage, wenn ich erzähle, dass ich Fachberaterin für Säuglings- und Kinderernährung bin.

Bevor ich eine Antwort geben kann brauche ich mehr Infos! Denn eine Patentantwort gibt es leider nicht. Keine Sorge! Es gibt aber Tipps und Tricks, die Kleinen – aber auch die Großen! – mit mehr Gemüse und Obst zu versorgen.

Mich interessiert immer der (Essens-)Alltag in den Familien. Darum lasse ich mir erstmal vom Alltag erzählen. Wie fängt der Tag an? Was wird gegessen? Essen alle Familienmitglieder zusammen? Wird zu Hause oder außer Haus gegessen?  Werden die Mahlzeiten mitgenommen oder unterwegs etwas gekauft?

Wenn es dir auch so geht, dass du denkst „Mein Kind isst kein Gemüse!“, dann mache dir einmal bewusst, was dein Kind den Tag über so isst. Wenn dein Kind „nur“ ein paar Gemüse- oder Obstsorten isst: „Herzlichen Glückwunsch!“. Auch wenig Gemüse und Obst ist positiv zu bewerten – denn es ist besser als nix! Darauf kannst du aufbauen. Positive Verstärkung als Anreiz doch mal eine neue Gemüsesorte auszuprobieren.

Mein Kind isst kein Gemüse oder Obst – Tipps für die Familienküche

  • Gemüse in Backlingen, Kartoffelplätzchen, Waffeln oder Fleischbällchen verstecken
  • Rohkost, Gemüse und Obst gemischt mit verschiedenen Dips anbieten – dabei immer bekannte Sorten mit neuen kombinieren.
  • Shakes mit Gemüse(saft) und Obst(saft) zubereiten, z.B. Milchshake, Smoothies oder Frühstücksdrink
  • Saisonales Gemüse und Obst anbieten, weil die gerade reif und sehr aromatisch sind. Gemeinsam im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt einkaufen und die Kinder selber aussuchen lassen.
  • Süße Gemüsesorten wie Karotten, Mais, Kohlrabi, Erbsen anbieten
  • Gemüse püriert anbieten in Suppen oder Soßen

Wie groß eine Portion für Kinder, aber auch für Erwachsenen sein sollte, habe ich vor einiger Zeit in diesem Blogbeitrag aufgeschrieben!

Gebt euch Zeit! Dein Kind wird schon mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt. Probiere aus und versuche immer wieder, mehr Gemüse in euren Essensalltag zu integrieren. Akzeptiere aber auch die Ablehnung. Ja, auch wenn es schwer fällt. Reinstopfen geht und bringt nichts. Dieser Machtkampf  ist kräfteraubend. Für alle.

Unsere Tochter isst nicht gerne Kartoffeln. Wenn ich möchte, dass sie Kartoffeln isst, dann mache ich Kartoffelplätzchen oder Backkartoffeln. Zur Zeit sind Gurken und Tomaten hoch im Kurs. Dann isst sie halt täglich Gurken und Tomaten. Das ist mir lieber als ständiges diskutieren.

Mit dem Argument „Das ist aber gesund!“, kommen wir bei Kindern  nicht weiter. Sie reagieren nicht auf Worte, sondern auf Emotionen, die wir ihnen transportieren. Wenn du verbissen deinem Kind erklärst, es solle mehr Gemüse essen, weil das so gesund sei, vermittelst du keine Freude.

„Die Möhren erinnern mich an meine Oma. Die schmecken genauso wie in ihrem Gemüsegarten. Als Kinder haben wir sie uns immer frisch gepflückt, gewaschen und gleich gegessen. Mmhh lecker!“

Bei dieser Erinnerung schwingen Emotionen und ein funkeln in deinen Augen mit. Das bleibt in Erinnerung und weckt die Neugierde auf Möhren!

Bildquelle: pixabay.de

Über den Autor

Dein Online Selfcare- und Ernährungscoach für einen gesunden und ganzheitlichen Lebensstil. Ich unterstütze und begleite Frauen dabei, sich wieder in ihrem Körper zu Hause zu fühlen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen sowie ihre eigenen Grenzen und Bedürfnisse wieder wahrzunehmen, um die eigene seelische sowie körperliche Gesundheit zu verbessern.

(2) Kommentare

  1. Hallo!
    Ich erinnere mich noch gut, wie ich mich früher geweigert habe Spinat oder Rotkohl oder (das allerdings auch noch bis heute) Rote Beete zu essen. Meine Eltern waren sehr geduldig und manchmal konten sie mich sogar zu einem kleinen Klecks Spinat überreden (der dann mit Kartoffelbrei vermengt wurde :D ). Möhren und Tomaten mchte ich schon immer gern. dann gabs die halt öfter ;)

    Heute liebe ich fast alle Arten von Gemüse, ich selbst habe keine Kinder, bin aber mal gespannt wie das irgendwann in der Zukunft wird :D

    Liebe Grüße
    Kathi

    1. Hallo Kathi,
      Danke für deinen Mut machenden Beitrag! Du bist ein gutes Beispiel für „Und wenn sie groß sind, essen Sie das Gemüse doch!“.
      Liebe Grüße
      Britta

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